Roadtrip-Tip: Korsika

Campen auf Korsika? Ein wahr gewordener Traum! Du willst einen Roadtrip auf die frazösische Mittelmeer-Insel machen? Dann erfahre hier, wie du am besten mit deinem Van auf die Insel kommst und wo du übernachten kannst.

Van gepackt und losgefahren. An einem Dienstag Vormittag ging es für uns los Richtung Süden. Wir wussten, am nächsten Tag geht unsere Fähre von Toulon los, das sind etwas weniger als sieben Stunden Autofahrt. Ob wir schon am ersten Tag bis ans Meer fahren, das liessen wir offen und machten uns auf den Weg.

Die Fahrt verlief gut, wir kamen voran, hatten aber keinen Stress. Darum haben wir uns dazu entschieden, in der Nähe von Montélimar unsere erste Nacht zu verbringen. Wir fuhren den Campingplatz «L’ile Blanc» an und blieben dann auch. Ein lauschiger, familiengeführter Platz mit einer Wiese, auf der man sich einfach hinstellen kann – direkt am Wasser. Die Saison hatte gerade erst angefangen, aber wirklich in Betrieb war der Platz noch nicht. Für uns war es gerade passend, einfach einen Platz für die Nacht zu haben und es kostete uns auch nur 10 Euro. Ich kann mir vorstellen, dass der Platz wirklich toll ist, wenn die Duschen laufen oder das Restaurant geöffnet hat. Die Umgebung bietet Wasser, Wiesen, Wald und Burgen – man kann auf jeden Fall schöne Camping-Tage in der Region verbringen.

Mit der Fähre nach Koriska

Nächstes Ziel: Korsika. Wie wir da hinkommen? Mit der Fähre von Toulon aus. Die Reederei Corsica Ferries bietet Fährfahrten von Frankreich und Italien nach Sardinien, auf die Balearen und – wer hätte es gedacht – Korsika. Wir fuhren von Toulon aus und es verlief alles nach Plan. Das Einschiffen war kein Problem (davor hatte ich echt Respekt) und wir verbrachten eine tolle Nacht auf dem Schiff. Dann waren wir am nächsten Morgen auch schon in Ajaccio, der Hauptstadt von Korsika.

Nun hatten wir für die nächsten vier Tage absolut nichts geplant und fuhren einfach mal los Richtung Süden. Auf verschiedenen Webseiten habe ich immer wieder gelesen, dass da die schönsten Strände sind und wir wollten und Bonifacio ansehen. 2,5 Stunden für 131 Kilometer? Wir waren skeptisch und nur nach kurzer Zeit war uns auch klar, wie das auf Korsika läuft. Die Hauptstrassen kann man mit Schweizer Bergstrassen vergleichen: schmal, steil, unübersichtlich! Aber dafür ist die Landschaft atemberaubend und wunderschön. Man kommt sich vor, als sei man in den Alpen und gleichzeitig im Dschungel. Diese Vielfalt habe ich so noch nirgends sonst erlebt. Und dann wären da auch noch die Strände – WOW!

Camping in Bonifacio

Die Stadt auf der Klippe. Wisst ihr was? Von Aussen sieht sie viel beeindruckender aus, als wenn man selbst in der Altstadt ist. Da merkt man gar nicht, dass man auf einer Klippe steht – es ist einfach eine schöne europäische Altstadt – aber auf alle Fälle lohnt es sich, sie anzusehen. Vom Campingplatz «L’Araguina» aus ist das auch absolut kein Problem, wenn man einigermassen gut zu Fuss ist. Am Hafen ist man innerhalb von 10 Minuten und dann geht’s einfach noch so 15-20 Minuten hinauf in die Altstadt. Ein schöner Ort, um eine Nacht zu verbringen und eine tolle Ausgangslage für die wunderschönen Strände von Südkorsika zu erkunden.

Der Campingplatz hat alles, was er braucht und die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt. Aber der Camping ist klein und ich kann mit gut vorstellen, dass er in der Hauptsaison schnell ausgebucht ist. Er ist auch direkt an der Hauptstrasse in einer kleinen Schlucht. Der Platz ist definitiv nicht geeignet, um mehrere Nächte darauf zu verbringen und sich zu entspannen. Aber er ist perfekt um Bonifacio zu erkunden und eine Nacht im Süden zu verbringen.

Der Osten von Korsika

Wir hatten ja absolut keinen Plan, was wir sehen möchten und wo wir hin wollten. Ehrlich gesagt, das war im Nachhinein ein Fehler. Wenn wir mehr geplant hätten, wenn wir uns erkundet hätten, was es alles auf der Insel zu sehen gibt, dann wäre unsere Reise anders verlaufen. Aber so fuhren wir einfach mal wieder los, weiter der Küstenstrasse entlang Richtung Norden. Dabei machten wir einen Zwischenstopp in Porto-Vecchio und suchten nach einem Campingplatz – das war nicht einfach, vor allem wünscht ich mir einen Platz direkt am Meer. Viele Plätze hatten aber im April noch geschlossen und wir wurden ungeduldig. Um ehrlich zu sein, gab es auch im Osten der Insel nicht viel zu sehen. Klar, die Strände sind schön, aber das war es dann auch schon. Die Ortschaften sind eher zweckmässig als schön und viel zu unternehmen gibt es auch nicht. Wir fanden aber den Campingplatz «Mozziconaccio» und waren einfach froh, einen Platz für die Nacht zu haben.

Der Campingplatz hat das ganze Jahr geöffnet. Natürlich waren Pool und Restaurant geschlossen, da ja erst Anfang April war, aber wir hatten einen schönen Platz mit einer tollen Aussicht auf das Meer. Doch auch hier sage ich: Es ist ein Platz für die Durchreise, ein Camping für eine Nacht. Er liegt direkt an der Strasse, ohne Auto kommt man zu keinem Einkaufsladen oder Restaurant und es gibt keinen Strand, den man zu Fuss erreichen könnte. Dafür sind die Sanitäranlagen modern und sauber, sowie der Service sehr freundlich.

Der Westen von Korsika, unser Lieblingsort

Wir hatten dann die Nase etwas voll vom Osten und entschieden uns spontan, auch den Westen der Insel noch zu erkunden. Ziel war es noch immer ein Campingplatz direkt am Meer zu finden, der vielleicht auch etwas Ferien-Stimmung aufkommen lässt. Wir suchten uns mal Calvi als Ziel aus und machten uns auf den Weg durch das Hinterland.

Dann kamen wir an die Westküste – da war uns klar, dass wir von Anfang an genau das gesucht hatten, was wir da fanden. Steile Küsten, Traumstrände und lebendige Städtchen. Wir verbrachten dann die letzten zwei Nächte im Van auf dem Campingplatz «La Pinède» bei Calvi. Der Platz war perfekt: direkt am Strand, gute Sanitäranlagen und eine tolle Infrastruktur mit Restaurant, Shop, Sport-Platz, Wellness, Pool, Bar… und trotzdem war man mitten in der Natur. Uns hat es einfach gefallen. Bis in die Stadt sind es ca. 20 Minuten zu Fuss dem Strand entlang. Die letzten zwei Nacht im Van waren perfekt!

Weitere Tipps

Für uns war aber die Reise noch nicht zu Ende. Wir trafen uns mit guten Freunden und mieteten bei Bastia ein Häuschen auf dem Lido de la Marana. Leider spielte uns auch da die Nebensaison wieder einen Streich: es hatte nichts geöffnet und wir mussten für alles das Auto nehmen. Aber: Bastia ist toll! Die Stadt ist hübsch, sie lebt, hat tolle Geschäfte, Cafés, Restaurants und die Brauerei Ribella lädt in der Brasserie am Marktplatz zur Degustation des eigenen Biers ein. Sehr empfehlenswert.

Von Bastia aus machten wir noch weitere Ausflüge.

Calacuccia

Die Berg-Region von Korsika ist für alle Gipfel-Liebhaber ein Muss. Calacuccia ist ein tolle Ausgangsort für verschiedene Touren, auch für den höchsten Gipfel, den Monte Cinto, zu besteigen. Wir machten eine einfache Wanderung um den See. Die Strasse hinauf ist eng und abschüssig. Würde man weiterfahren, käme man im Westen wieder ans Meer – leider lag dies zeitlich bei uns nicht drin – aber das würde ich sofort machen, wenn ich wieder auf Korsika bin.

Cap Corse

Das Cap Corse ist Korsika in Klein. Sehr schön, sehr wild, sehr verlassen, sehr anspruchsvoll zum Autofahren aber traumhaft schön!

Saint-Florent

Die Küstenstadt im Norden der Insel war eines unserer Highlights. Die Umgebung ist traumhaft, im Städtchen gibt es tolle Restaurants und der Strand verbindet die wilde Natur mit dem Städtchen. Wir fuhren sogar zwei Mal nach Saint-Florent, weil es uns so sehr gefallen hatte.

L’Île-Rousse

Das Ende unserer Reise. Von der Küstenstadt nahmen wir die Tages-Fähre zurück aufs Festland. Der kurze Aufenthalt im Städtchen hat uns aber wirklich gefallen und ja – dort könnte man auch 2-3 Tage verbringen. Die Fähre kam dann etwas nach 21 Uhr in Toulon an und wir fuhren direkt nach Hause in die Schweiz.

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